Nach der bitteren Klatsche in Neubrandenburg am vergangenen Samstag war man im Lokalderby gegen den TSV 1860 Stralsund auf Wiedergutmachung aus. Die Vorzeichen dafür waren jedoch nicht optimal. So mussten wir auf mehreren Positionen umstellen, da gleich vier Stammkräfte fehlten. Während wir bereits Punkte ließen, konnten die Stralsunder bislang immer etwas mitnehmen und traten ohne Niederlage im Gepäck die weite Auswärtsfahrt an.
Hoch motiviert starteten wir in die Partie und waren sofort im Spiel. So konnte Sturmspitze Sebastian Sauer bereits nach wenigen Minuten eine Ecke rausholen, die Lars Dosdall auf die Schulter bzw. Brust von Robby Hesse bugsierte und von dort zum 1:0 ins Tor – perfekter Auftakt! Danach waren wir hauptsächlich mit Verteidigungsarbeit beschäftigt. Stralsund mit gutem Aufbauspiel und wesentlich mehr Ballbesitz, allerdings standen wir diszipliniert und ließen wenig gefährliche Aktionen vor unserem Tor zu.
Nach schöner Kombination zwischen Sauer, Knapp und Dosdall konnte Letzterer den Ball freistehend vor dem Tor nicht unterbringen und vergab mit einem Kopfball nach anschließender Ecke abermals. So kam es wie es kommen musste: Ecke Stralsund, Kopfball, Abstauber, Tor – 1:1. Ohne weitere Höhepunkte ging es dann in die Halbzeitpause.
Die ersten handgestoppten zehn Sekunden in der zweiten Hälfte sollte schon alles zunichte machen, was wir uns in der Kabine vorgenommen hatten. Ein unglücklicher Rückpass auf Torwart Sebastian Peter konnte dieser nur mit der Hand stoppen. Den folgenden indirekten Freistoß aus etwa zehn Metern schossen die Stralsunder clever in unser Tor zum 1:2.
Daraufhin versuchten wir das Stralsunder Aufbauspiel aggressiver zu stören, wodurch mehr Platz im Mittelfeld entstand und der TSV häufiger in unseren Strafraum kam. Große, klare Torchancen erspielten sie sich aber nur wenige. So blieben wir im Spiel, hatten aber nicht ausreichend Durchschlagskraft, um vor das gegnerische Tor zu gelangen. Eine erneute Ecke sorgte dann schlussendlich für die Vorentscheidung. Wieder war es Spröte, der aus Nahdistanz völlig alleingelassen den Ball zum 1:3 ins Tor köpfte.
Positiv zu erwähnen ist unser Kampfgeist, da wir trotzdem nicht aufsteckten und weiter versuchten nach vorne zu spielen, konnten allerdings nur noch durch ein paar Standardsituationen gefährlich werden. Daran änderte auch die rote Karte (Entscheidung etwas zu hart) für Stralsund kurz vor Schluss nichts mehr.
Die Enttäuschung über die Derby-Niederlage war nach dem Spiel groß. Erneut machten wir kein gutes Spiel, erneut liefen wir dem Gegner über weite Strecken hinterher. Dennoch müssen wir die Blicke nach vorne richten. Am kommenden Sonntag sind wir zu Gast beim Tabellenführer in Bergen. Anstoß ist dort um 14.00 Uhr. Ein großer Dank gilt den 230 Zuschauern.